Unsere erste "Wildbrut" vom 18. September 2018
"Wildbrut" heißt, das Huhn hat sich ein stilles, verborgenes Plätzchen ausgesucht und dort zwei bis drei Wochen Eier gelegt. Dann noch mal 21 Tage gebrütet. Von uns wurde es nicht bemerkt, und folglich auch nicht gefüttert. Futter hat es sich natürlich wie in der Natur auch üblich trotzdem geholt, in dem sie das Nest für 15 bis 20 Minuten verlassen hat. Eine extrem starke Leistung!!!
Geschlüpft sind 11 muntere Altsteirer Küken. Das Nest haben wir inwischen in einem verwilderten Bereich des Geländes unter hohen Brennesseln gefunden. Aus zwei Eier ist kein Küken geschlüpft.
Die Kükenmutter hat sich auch ein Topwetter ausgesucht, mit Tagestemperaturen über 30 Grad, sodass die Küken nicht ständig unterschlüpfen müssen.
Wir werden die Küken weiterhin komplett der Glucke überlassen und ein keiner Weise eingreifen,auch wenn mit Verlusten bei den Küken zu rechnen ist.
Nach sechs Monaten kann ich berichten das von den 11 Küken unter den extrem harten Bedingungen Fünf überlebt haben. Das ist halt die natürliche Auslese.
Das versteckte Nest. Deutlich noch zwei Eier zu sehen, aus denen kein Küken geschlüpft ist. Den größten Teil der Eierschalen wurde von der Glucke gefressen.
Das Jahr 2017 war bezüglich unserer Hühnerzucht ein relativ entspanntes Jahr. Die Brutfreudikeit unserer Altsteirer-Hühner war hoch, aber es gab noch mir Brutabbrüche als im Vorjahr. Insgesamt hatten wir deshalb nur 24 Küken, davon haben bis Oktober 23 überlebt. Etwas seltsam ist, das zwei Küken unserer letzten Brut,Ende Juni, sehr klein sind, obwohl ich bei den Bruteier darauf achte, dass keines unter 60 Gramm hat.
Seitdem wir die Kücken mindestens bis zur 12 Woche in einem zugenetzten Bereich halten, gab es keine Verluste mehr durch Räuber. Der Habicht hat in diesem Jahr auch nur im Februar zugeschlagen. Davon betroffen war drei Hühner. Drei weitere Hühner sind verendet, und durch Schlachtung von Hühnern und Hähnen haben wir jetzt wieder zwei Zuchthähne und 17 Altsteirer Hühner (ohne Nachzucht aus diesem Jahr). Verluste durch den Fuchs gab es keine mehr, seit wir vor unserem Wildgatterzaun auch noch zwei Elektrolitzen haben.
Wegen der großen Nachfrage von Bekannten nach gesunden Eiern, habe ich unseren Bestand mit Legehühnern erhöht. Vor Beginn des Winters werde ich noch einige alte Altsteirer-Hühner und alte Legehühner schlachten.
Der Winter stellt immer eine besondere Herausforderung dar, weil mir das Trinkwasser auf der kleinen Farm eingefriert, und ich das Wasser dann vom Wohnhaus zu den Tieren schleppen muss.
Unsere Erfahrungen 2016
Im Jahr 2016 hatten wir viele brutfreudige Hühner. Es wurde schon im Februar mit der 1. Brut, einer ungesteuerten Wildbrut in einem verborgenen Winkel des Stalles, begonnen, und ab Anfang Juli musste regelmäßig entgluckt werden.
Trotz der vielen Bruten konnten wir allerdings "nur" 29 Küken verzeichnen, die aber alle gesund und munter waren, und durch unsere neuen übernetzen Kükenbereiche gab es keinerlei Verluste. Wir hatten aber sehr viele Brutabbrüche, teilweise kurz vor dem Schlupf. Manchmal waren auch die Bruteier von der Henne weggepickt worden.
Wir können uns noch nicht ganz diese Situation erklären, es kann allerdings sein dass durch unsere Deep-Liter Methode mehr Parasiten im Stall sind.
Erfreulich war, dass wir bis heute (Mitte September2016) nur vier Verluste von Hühnern durch Füchse hatten. Im letzten Jahr hatten wir von Mai bis Oktober 26 Verluste zu verzeichnen.
Die möglichen Gründe:
1. Wie schon beschrieben waren die Kükenbereiche übernetzt, und die Küken wurden erst im Alter von 6-8 Wochen aus den Bereichen entlassen. Damit hatten Räuber wie Milan, Bussard, Krähen oder Katzen keinen Zugriff auf die jungen Küken.
2. Wir haben haben das Gelände fast komplett mit einem tiefen Elektrozaun zur Fuchsabwehr versehen, und an zwei leistungsstarke Weide-Netzgeräte angeschlossen.
So hat es trotz Bewuchs noch eine gute Leistung.
3. Wir haben unsere großen Reisighaufen, als Schutz gegen "Lufträuber", noch erweitert.
4.Wir gehen davon aus, dass auf Grund der nassen und feuchten Witterung im Frühjahr und Frühsommer viele Jungvögel nicht überlebt haben, die Zahl der Mäuse geringer war, und deshalb auch die Anzahl der jungen Raubvögel geringer ist.
Wie man auf den Fotos und im Film sehen kann, ist eine komplette Übernetzung des Geländes nicht möglich. Deshalb versuchen wir alles, um unsere Hühner auf diesem Gelände trotzdem zu schützen. Dafür haben wir jetzt folgende Maßnahmen ergriffen:
1. Einzäunung des gesamten Geländes mit einem 1,50 Meter hohen Geflügelzaun. Sollte der Fuchs trotzdem in das Gelände kommen, werden wir am Boden und am oberen Zaunende noch eine Elektrolitze anbringen. Unser Elektrozaun für die Ziegen ist an Wechselstrom angeschlossen und hat deshalb ordentlich Power.
2. Ziegen und Hühner laufen zusammen auf einer Weide. Laut einigen Hühnerkollegen soll diese gewisse Effekte bezüglich der Abschreckung von Rauntieren haben.
3. Wir habe eine Reihe von großen Reisighaufen aufgetürmt (siehe Fotos), die als Schutz vor Räubern aus der Luft dienen sollen. In den letzten 8 Wochen, seit Mitte Oktober 2015, hatten wir damit Erfolg. Ob es dauerhaft etwas bringt wird sich zeigen.
4. Durch die bisherigen massiven Raubtiereangriffe hat schon eine gewisse Selektion stattgefunden. Nur die Hühner und Küken die darin erfolgreich waren haben überlebt. Hoffentlich wirkt sich das mit den Jahren auch auf den Nachwuchs aus.
5. Die Nachzucht haben wir mit den beiden Althähnen aus den Jahrgängen 2013 und 2014, oder dem Althahn von 2014 und einem wunderschönen Junghahn von 2015 geplant. Der Althahn aus 2013 wirkt in letzter Zeit etwas müde, und verbringt viele Stunden im Stall. Ob es uns gelingt bei den Bruteier vorwiegend legefreudige Hühner zu berücksichtigen ist mehr als fraglich. Uns fehlt einfach noch viel Erfahrung. Wir werden im kommenden Jahr auf jeden Fall noch mehr Glucken das Brüten gestatten, weil wir die Anzahl der Küken deutlich erhöhen wollen, um somit Verluste besser zu verkraften.
6. Den jungen Küken mit Ihrer Glucke werden wir für die ersten Wochen eine kleine Übernetzung bauen, damit sie vor Räubern aus der Luft besser geschützt sind. Die übernetzten Kükenausläufe sind Anfang Mai 2016 fertig geworden, und haben sich bisher bestens bewährt. Wenn die Küken ein Alter von 7 bis 8 Wochen öffnen wir die Kükenbereiche. Die Küken suchen sich dann alleine einen Schlafplatz in einem der Ställe. Bis Mitte Mai 2016 haben wir 26 Küken von vier Glucken. Weitere Küken von drei Glucken erwarten wir im Juni. In diesem Jahr hatten wir bei den Küken noch keine Verluste.